Die atemberaubende Bergwelt rund um Grindelwald lädt zu unvergesslichen Wanderungen ein. Doch während Touristen aus aller Welt das Bergdorf bestaunen, finden Wanderbegeisterte auf dieser Seen-Wanderung Ruhe – abseits der grossen Massen.
Grindelwald, das charmante Dorf inmitten der Berner Alpen, bietet diverse Wandermöglichkeiten mit spektakulärem Ausblick. Diese schöne Wanderung bietet die Möglichkeit, auf einsamen Pfaden zu wandern. Wer eine konditionell anspruchsvolle Wanderung sucht, kann direkt im Dorf Grindelwald starten und auf die First wandern. Wir entscheiden uns für die gemütlichere Version mit der Gondelbahn. Oben angekommen, schliessen wir uns den vielen anderen Menschen an und starten in Richtung Bachsee. Diese erste Etappe ist wunderschön und perfekt, um sich einzuwärmen. Nach wenigen Kilometern – rund zehn Minuten, bevor wir den Bachsee erreichen würden – steht ein Wanderwegweiser, der Richtung Hagelseeli führt; diesem folgen wir. Der Pfad schlängelt sich durch Wiesen und wir passieren bereits einen ersten kleinen, namenlosen See. Kurz nach der Abzweigung eröffnet sich sogar der Blick auf den Bachsee von oben, ausserdem geniessen wir den Blick aufs Faulhorn und die Grindelwaldner Gipfelprominenz.
Hagel- und Häxeseeli als Highlights
Wir gehen weiter und folgen dem gut signalisierten Weg Richtung Hagelseeli. Diesen malerischen Bergsee erreichen wir nach rund einer Stunde. Hier lohnt sich eine erste Pause. Der Weg ist wenig anspruchsvoll. Doch obwohl wir die Wanderung im Hochsommer begehen, liegt stellenweise Schnee. Entsprechende Ausrüstung und Erfahrung sind also angebracht. Weiter über einige ebendieser Schneefelder wandern wir zum Häxeseeli. Es liegt unterhalb der Chlyne Chrinne auf 2465 m ü. M. Die Szenerie hat etwas Magisches und Düsteres. Wir wandern nämlich entlang von wuchtigen, dunklen Felsen, der Schatten dieser Felsen fällt auch auf das Häxeseeli. Die Spiegelung darin und das Glitzern des Wassers sind sehr speziell.
Langer Abstieg
Nachdem wir das Häxeseeli ausreichend bewundert haben, wandern wir weiter zum Übergang Wart, wo die Sonne wieder scheint. Von da aus gibt es diverse Möglichkeiten, die Wanderung auszudehnen. Weil das Wetter an diesem Tag aber unsicher ist, entscheiden wir uns für den direkten Abstieg. Dieser führt – wieder einmal – über ein grosses Schneefeld, dann steil hinunter und zum Schluss sanft über Weiden zur Grossen Scheidegg. Von dort aus würde ein Weg zurück nach Grindelwald führen. Allerdings steht das Postauto bereits bereit und bringt uns so sicher zurück ins Tal.
Text: Tanja Isler
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