Der Sillerebüel, vielen als Wintersportgebiet bekannt, ist auch ein lohnendes Wanderziel. Ein abwechslungsreicher Aufstieg führt von Adelboden zuerst dem wilden Bachbett des Allebachs entlang und dann durch Wald, über Weiden und Blumenwiesen hinauf zum Aussichtspunkt mit dem Gipfelrestaurant. Talwärts geht es gelenkschonend mit der Gondelbahn.
Adelboden ist trotz Tourismus ein charmantes Dorf geblieben, das in seiner Umgebung viel abwechslungsreiche Natur zu bieten hat. Dass über dem Dorf auch noch viel Wald besteht, ist keine Selbstverständlichkeit. Um Weideland und Holz für den Bau zu gewinnen, wurde schon in früheren Zeiten viel Wald gerodet – zu viel. Schon im 16. Jahrhundert mussten deshalb Bannbriefe zum Schutz des Waldes erlassen werden. Wegen allzu starker Rodungen wurde das Tal von Erdrutschen und Lawinen bedroht. Man könnte die Wanderung schon bei der Haltestelle Adelboden/Mineralquelle beginnen, aber ein Gang durch das Chaletdorf lohnt sich – darum also: Weiterfahrt bis Adelboden/Post. Vielleicht gibt es sogar noch einen Startkaffee oder eine Spezialität aus einer Bäckerei. Gegen Ende des Dorfes führt die Wanderung in den Einschnitt des Allebachs hinunter und an seinem Bachbett entlang. Ab Rehärti geht es weiterhin dem Allebach entlang – mal nah am Ufer, mal etwas erhöht über steilen Böschungen, an denen die Erosion nagt, und durch kleine Moorflächen mit Orchideen und Wollgras. Wenig später erreicht man den Weiler Aebi mit dem gleichnamigen Restaurant. In der Zwischensaison ist dieses jedoch meistens geschlossen. Ab hier steigt der Weg nun richtig an und schlängelt sich durch blumenreiche Wiesen, durch Waldstücke mit viel Bodenvegetation, über Alpweiden mit Alpenrosen und zuletzt mit prächtiger Bergsicht hinauf zum Sillerebüel. Mit Bergpanorama und Bewirtung auf der Sonnenterrasse lässt sich hier lange verweilen. Wer etwa eine Stunde länger wandern möchte, kann vom Sillerebüel noch in leichtem Auf und Ab dem Blumenweg zum Hahnenmoospass folgen. Dort warten ebenfalls ein Restaurant und eine Seilbahn.
Text: Fredy Joss